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Wandern in Südindien - Improvisation und jede Menge Überraschungen


Wandern in Südindien ist normalerweise nicht vorgesehen. Denn Inder lieben den technischen Fortschritt in Form von Fahrzeugen, die jegliche unnötige Bewegung ersetzen oder erleichtern. Auf die meisten Aussichtspunkte führen Straßen und Busse fahren sowieso an die abgelegendsten Stellen des Subkontinents. Und gibt es mal keinen Bus, so wartet eins von gefühlten 10 Millionen Tuktuks am Straßenrand. Somit heißt es, wie in vielen Situationen in Indien, IMPROVISIEREN! Wenn es keine Wanderwege gibt, dann läuft man einfach drauflos – auf Straßen und den Wegen der Einheimischen. Zu Zeiten von GPS kann man sich auch nicht mehr großartig verlaufen.

Geht man also zu Fuß und gar noch mit einem größeren Rucksack, wird man teils bewundernd, teils sehr verwirrt angeschaut. Man sieht vielen Gesichtern das „Was zum Teufel macht der da?“ regelrecht an. Hunderte dieser Gesichter erntete ich, als ich von Alleppey nach Kochi ca. 50 km samt Backpack den Strand entlang zurücklegte. 

In den Bergen sieht es etwas anders aus. Weniger Touristen bedeutet weniger Tuktuks. Und man sieht tatsächlich mehr Menschen ganz traditionell auf zwei Füßen unterwegs. Und durch die Bergdörfer zu wandern, beinhaltet zudem eine gute Wahrscheinlichkeit, zum süßen Kaffee/Tee, zum Essen oder sogar zu einem traditionellen Fest samt Tanz, Kaffee und Essen eingeladen zu werden. Dies passierte mir gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen. Südinder sind äußerst gastfreundlich und eine Einladung ist mitunter sehr vehement, weshalb man intuitiv eine lange Diskussion vermeidet und sie annimmt.

Diese Feste hautnah mitzuerleben, mit Einheimischen von jung bis alt zu tanzen und das Lachen und die Lebensfreude dabei aufzunehmen, ist eine Erfahrung, die bleibt. Und zwar an einem wichtigen Ort - im Herzen.

Ebenso ist es die üppige bunte Natur, samt aller Tiere und Pflanzen, die mich nachhaltig in den Bann gezogen hat. Noch nirgendwo habe ich solch eine Vielfalt an allem erlebt. Wild lebende Elefanten, Affen, Leoparden und Tiger, bunte irrwitzige Blumen, Gemüse und Pflanzen, von denen ich noch nie vorher gehört habe und alle Früchte, die man sich in seinem Smoothie wünscht.

Zeit also für ein vorläufiges Fazit: 

Wandern in Südindien ist viel Improvisation und ein Nichtwissen, wo man letztlich landet. Hat man damit kein ernsthaftes Problem, sind viele einzigartige Erlebnisse und Begegnungen garantiert. 

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